Am 7. April 1974 wurde Gerhard Michel als neuer Pfarrer in Laer eingeführt.
Es gelang viele Gemeindemitglieder in vielfältiger Weise, so bei der Vorbereitung von Kinder- und Jugendmessen, bei der Erstkommunionkatechese usw., zu beteiligen. Es gründeten sich neue Gruppen. Es entwickelte sich ein lebendiges Gemeindeleben.
Gemeinsam mit der ev. Gemeinde Laer wurde die Bildungsarbeit unter dem Motto "Gemeinden im Gespräch" initiiert.
Im Jahr 1976 wurde mit der Innenrenovierung der Kirche begonnen. In den Zeiten, in denen die Kirche wegen der Bauarbeiten nicht nutzbar war, konnte sonntags dankenswerter Weise die Hl. Messe in der evangelischen Kirche gefeiert werden. Die Kirche erhielt einen neuen Fußboden, eine neue Holzdecke und neue liturgische Einrichtungsgegenstände (Altar, Ambo, Tabernakel, Taufbecken, Leuchter). Eine neue Orgel wurde 1984 eingebaut.
Gleichzeitig wurde die Tradition der Pfarrwallfahrten neu belebt, die nun alle drei Jahre stattfanden. Sie führten (ab 1992 gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde) nach Stiepel (1976), Neviges (1979), Stromberg (1982), Oelinghausen (1985), Kevelaer (1989), Altenberg (1992), Essen-Werden (1995), Breckerfeld (1998) und Soest (2001).
Die ökumenischen Kontakte wurden intensiviert. So wurde seit 1996 das Fronleichnamfest gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde gefeiert.
In den 70er Jahren wohnten in Laer viele Spätaussiedler in Übergangswohnheimen. Die Gemeinde bemühte sich um caritative Hilfe und Integration.
Ein spanisch sprechender Seelsorger kümmert sich um die vielen spanischen Gastarbeiterfamilien, die in Laer und der Umgebung wohnen. Daraus entwickelt sich eine eigene Gemeinde, die ihren Gottesdienstort in der Fronleichnamkirche findet. Besonders am Patronatsfest Fronleichnam und an den Pfarrfesten beten und feiern die spanische Gemeinde und die Fronleichnamgemeinde zusammen.
1980 begann mit der ersten Fahrt der Begegnung nach Polen der Aufbau einer Partnerschaft mit den Pfarrgemeinden St. Stanislaus und St. Wenzeslaus in Schweidnitz, die vom Gedanken der Versöhnung getragen wurde und die über Jahrzehnte eine intensive, lebendige Partnerschaft mit vielen Kontakten hier und dort ermöglichte.
1991 kam nach der Wiedervereinigung der Kontakt mit der Pfarrgemeinde Kreuzerhöhung in Sebnitz dazu.
Langjährige, wenn auch nicht so intensive Kontakte gab es mit katholischen Christinnen und Christen in Morazan (Honduras).
Als für Asylbewerber und später bosnische Flüchtlinge ein Containerdorf in Havkenscheid errichtet wurde, gab es über die Pfarrcaritas aber auch darüber hinaus gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde und im Arbeitskreis Flüchtlingshilfe mit anderen (Sport-)Vereinen aus Laer Kontakte zu den Menschen, die "auf Zeit" im Stadtteil wohnten.
Die von Mäuse- Kinder- und Jugendchor oder der Band „Faith“ musikalisch gestalteten Gottesdienste waren bei der Gemeinde sehr beliebt.
Im Jahr 1982 zog der Kindergarten in ein neues Gebäude an der Claus-Groth-Straße. Dadurch standen die Räumlichkeiten im Gebäude hinter der Kirche nun zur Verfügung. Zwar wollte die Gemeinde nach zwei Anläufen 1928 und 1970 jetzt gerne ein Pfarrzentrum erreichten, doch wegen fehlender finanzieller Mittel wurden lediglich die alten Räume des Kindergartens so umgebaut, dass ein großer Raum mit Theke und Küche entstand.
Zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 1991 im Ruhrgebiet nahmen auch viele Gemeindemitglieder aus Fronleichnam Gäste auf. Gelungen waren die Veranstaltung "Gemeinden als Nachbarn eines Großbetriebs" und das anschließende Feierabendmahl.
Seit 1996 sind die evangelischen Mitchristen aus Laer zum Fronleichnamfest eingeladen. Der Prozessionsweg führt von der evangelischen Kirche hinter die katholische Kirche, wo die hl. Messe gefeiert wird.
In Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2000 pilgerten Gemeindemitglieder unter Anteilnahme der ganzen Gemeinde im Gebet zum Grab des heiligen Apostel Jakobus nach Santiago de Compostela (1996), zu den Gräbern der heiligen Apostel Petrus und Pauls nach Rom (1998) und zum Heiligen Grab unseres Herrn Jesus Christus nach Jerusalem (2000).
Ende der 1950er Jahre wurde die Jugendarbeit in der Gemeinde intensiviert. Von Anfang an fanden sich die Gruppen als KJG (die spätere Katholische Junge Gemeinde) unter dem Dach des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Ihren Platz hatte "die Jugend" in den Räumen unter der Kirche, die mit der Zeit den jeweiligen Bedürfnissen immer wieder angepasst wurden. Seit Mitte der 1970er fanden dann zahlreiche Sommerfreizeiten für Kinder und Jugendliche statt. Die Ziele waren: Neuerburg/Eifel (1976), Tecklenburg (1977), Niederalfingen (1978), Meinerzhagen (1979), Westendorf/Österreich (1980), Undeloh/Lüneburger Heide (1981), Kongsberg/Norwegen (1990), Thury-Harcourt/Frankreich (1991), Hässleholm/Schweden (1992), Lütjenbrode (1993), Torsby/Schweden (1994), Hässleholm/Schweden (1996), Bostrus/Dänemark (1998), Hässleholm/Schweden (1999), Holland (2001).
2001 wurde auf einer Pfarrversammlung die Kooperation mit der Liebfrauengemeinde/Altenbochum beschlossen. Beide Gemeinden wollten selbständige Pfarreien bleiben. Der Bischof entsprach dem Wunsch, schrieb aber zugleich, dass es künftig nur noch einen Pfarrer für beide Pfarreien geben werde.
Am 14. Juli 2002 wurde Pfarrer Michel von seiner Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet.